Public Administration

Berufsbegleitendes MBA-Studium

Public Management beinhaltet die zielorientierte Steuerung und Gestaltung von Staat und öffentlicher Verwaltung.

In diesem berufsbegleitenden Masterstudium erwerben Sie General-Management-Wissen und zukunftsweisende Führungskompetenzen, gepaart mit Fachwissen zu den komplexen Aufgabenstellungen im öffentlichen Dienst. Gleichzeitig vertiefen Sie Ihr Verständnis für New Public Management und die digitale Verwaltung in Staat und Kommunen.

Das dynamische Umfeld in einer modernen öffentlichen Verwaltung, notwendige Anpassungen unter den Aspekten einer verstärkten Globalisierung sowie einer umfassenden Digitalisierung erfordern neben einem fundierten fachlichen Wissen auch vielfältige methodische und persönliche Kompetenzen. Diese werden in der MBA-Vertiefungsrichtung Public Administration auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit hohem Praxisbezug vermittelt.

Während Ihres Studiums fokussieren Sie sich auf die Fachkompetenzen in den verwaltungsrechtlichen Fächern und erweitern Ihre Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz, die eine zukünftige Führungskraft in den Behörden auszeichnet. Zudem befassen Sie sich u. a. mit den Merkmalen der rechtlichen und prozessrechtlichen Rahmenbedingungen und beleuchten die Anforderungen an Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung im Wandel der Zeit. Es werden die Besonderheiten des Personalrechts und der Personalverwaltung im öffentlichen Dienst sowie die Problematik des E-Government mit den unterschiedlichsten Auswirkungen aufgezeigt. Ein weiterer Themenkomplex widmet sich den finanziellen und betriebswirtschaftlichen Aspekten der öffentlichen Verwaltung.

Bei der Vermittlung der Lerninhalte dieser MBA-Vertiefungsrichtung kooperiert die Hochschule Koblenz mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) und der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz, wobei der zentrale Studienort der RheinAhrCampus in Remagen ist.

ZIELGRUPPE: Die MBA-Vertiefungsrichtung Public Administration ist speziell für Führungskräfte der öffentlichen Verwaltung und anderer Betriebe des öffentlichen Sektors konzipiert, die gehobene und höhere Managementaufgaben wahrnehmen möchten.

MODULLEITUNG: Michael Eckhardt

Module

Schwerpunkte in diesem Modul sind:

  • Methodik der Rechtsanwendung
  • Folgen rechtswidrigen Verwaltungshandelns
    • Amtshaftung
    • Ansprüche aus öffentlich-rechtlichen Schuldverhältnissen
    • Polizei- und ordnungsrechtliche Ausgleichsansprüche
    • Öffentlich-rechtlicher Erstattungsanspruch
    • Folgenbeseitigungsanspruch
    • Unterlassungsanspruch
  • Rechtsschutzverfahren
  • Prozess- und Kostenrecht (Prozesstaktik und juristisch korrekte Antragstellungen in Klage- und Antragsverfahren, Besonderheiten und Unterschiede der Verfahren nach der VwGO, der ZPO (z. B. Amtshaftungs- und Vollstreckungsverfahren), im SGG (Sozialhilfeverfahren) und im FamFG (Familiensachen aus Sicht der Jugendämter)
  • Mediation als Strategie zur Prozessvermeidung

Partizipation
Inhalt des einführenden Kapitels ist eine Begriffsbestimmung dessen, was unter Partizipation zu verstehen ist. Neben der Grundidee werden die notwendige Haltung der Akteure, Formen sowie Vor- und Nachteile der Beteiligung dargestellt.


Formgebundene Planungsverfahren
Inhalt sind Grundzüge und Besonderheiten der Beteiligungen in allgemeinen Verwaltungs-, Bauleitplan-, BImSch-, Planfeststellungs- und UVP-Verfahren, Fehlerfolgen und Heilungsmöglichkeiten sowie Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung.


Formfreie gesetzliche Planungsverfahren
Formfreie und gesetzliche Beteiligungsverfahren werden anhand der Kinder- und Jugendhilfe betrachtet. Inhalte sind dabei Grundzüge und Besonderheiten des Handlungsfeldes der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), Partizipation als Handlungsmaxime und Querschnittsaufgabe in der Kinder- und Jugendhilfe sowie die exemplarische Betrachtung der Hilfeplanung und der Jugendhilfeplanung.


Freie Planungsverfahren
Freie Planungsverfahren, die nicht zu den Pflichtaufgaben kommunaler Träger gehören, werden am Beispiel des datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagements (dKBM) vorgestellt. Die Inhalte im Einzelnen sind die Ziele und die Funktion des datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagements (dKBM) und die Eckpfeiler davon (strategische Zielsetzung, Bildungsmonitoring, Koordination und Steuerung, Kooperation, Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit, Partizipation). Vorgestellt wird die Bildungskonferenz als zentrales Partizipationsinstrument sowie ein beispielhaftes Vorgehen bei der Schulentwicklungsplanung.

Schlüsselqualifikationen für Führungskräfte
Diese Kurseinheit behandelt eingangs strukturelle Merkmale und Herausforderungen, die für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung relevant sind. Um auftretende Veränderungen bewältigen zu können, sind fachübergreifende Qualifikationen – Schlüsselkompetenzen – erforderlich, die eine ständige Adaption vorhandenen Wissens an neue Anforderungen ermöglichen. Gerade Führungskräften kommt hier eine besondere Rolle zu: Wirksame Führungskräfte zeigen ein hohes Maß an Handlungskompetenz, die sich aus fachlichen, sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen zusammensetzt. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf den Führungskompetenzen in Form der gesundheitsförderlichen und der ethischen Führung. Passgenaue Ergänzungen finden sich weiterhin in der Darstellung der politischen Fertigkeiten und des Verhandelns sowie der Methodenkompetenzen Moderation und Zeitmanagement. Schließlich werden die Zusammenhänge zwischen den spezifischen Herausforderungen und den vorgestellten Schlüsselkompetenzen dargestellt.

Des Weiteren werden die Vernetzung der Schlüsselkompetenzen untereinander und die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz aufgezeigt. Den Abschluss stellt ein Ausblick dar, der auf der Ebene der Führungskräfte, der Organisation und der Politik hilfreiche Rahmenbedingungen skizziert, die dem Spannungsfeld zwischen Stabilität und volatilem Umfeld Rechnung tragen.


Personalrecht
In dieser Kurseinheit werden die arbeitsrechtlichen Besonderheiten des öffentlichen Dienstes, welche sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Personalverantwortung von elementarer Bedeutung sind, in ihrer Komplexität analysiert und durch Auslegung auf ihre tragenden Grundprinzipien zurückgeführt. Neben klassischen individualarbeitsrechtlichen und beamtenrechtlichen Themen spielen insbesondere Beteiligungsrechte des kollektiven Arbeitsrechts eine zentrale Rolle.

Durch die komprimierte historische Herleitung des aktuellen normativen Rahmens und die exemplarische Betrachtung wesentlicher Beteiligungstatbestände lassen sich durch historische und teleologische Auslegung grundlegende Handlungsmaßstäbe für die Praxis aufstellen. Dabei wird differenziert auf die unterschiedlichen Akteure (Personalrat, Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragte) eingegangen, und es werden wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede jeweiligen Normkomplexe entwickelt. Schließlich werden die jeweiligen Rechtsschutzmöglichkeiten mit ihren unterschiedlichen Zuständigkeiten und prozessualen Besonderheiten behandelt, so dass Personalverantwortliche Konflikte und deren Lösungsansätze umfassend beurteilen können. Schließlich werden aktuelle Rechtsprechungen berücksichtigt und in die Praxis übertragen.

Inhalte des Moduls sind:

  • Grundlagen des digitalen Wandels: Wandel zur digitalen Gesellschaft, Grundlagen des E-Government, Chancen und Risiken der Digitalisierung
  • Digitalstrategieentwicklung im öffentlichen Sektor: Begriff, Notwendigkeit und Inhalte der Digitalstrategie (Handlungs- und Themenfelder, Smart-City/ -Country etc.)
  • E-Government Basisdienstmodule: Identifizierung und Authentifizierung, Elektronische Verwaltungsarbeit, E-Payment, Digitales Postfach, Dienstleistungsportal
  • Informationsmanagement: Einführung in das Informationsmanagement, Informationssicherheitsmanagement in Behörden (Social-Media, Metadaten, Viren etc.)
  • Informationsfreiheit: Anspruch auf Informationszugang und proaktive Veröffentlichung von Informationen nach dem Landestransparenzgesetz Rheinland-Pfalz

Kommunale Finanzen

  • Die kommunale Finanzhoheit als Bestandteil des Selbstverwaltungsrechts
  • Der bundesstaatliche Finanzausgleich
  • Kommunale Erträge (Steuern, Gebühren, Beiträge)
  • Der Kommunale Finanzausgleich
  • Kreditfinanzierung und kreditähnliche Rechtsgeschäfte
  • Die Finanzierung der Gemeindeverbände


Rechtliche Beteiligung

  • Kommunale Konzernstrukturen
  • Zusammenhänge von Gesamtabschluss und Beteiligungsmanagement
  • Grundlagen zur Erstellung eines Gesamtabschlusses
  • Gesamtbilanz, -ergebnisrechnung und -finanzrechnung
  • Einheitstheorie
  • Konsolidierungskreis, -methoden und -schritte
  • Strategische Steuerung von Beteiligungen
  • Public Corporate Governance Kodex
  • Beteiligungsverwaltung, Beteiligungscontrolling und Mandatsbetreuung
  • Risikomanagement bei der Steuerung von Beteiligungen

In diesem Modul wird die wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand beleuchtet. Da nicht jede wirtschaftliche Betätigung für den Staat zulässig ist, werden deren rechtliche Voraussetzungen und Beschränkungen vorgestellt. Daneben werden die möglichen Organisationsformen dargestellt und deren juristische und betriebswirtschaftliche Vor- und Nachteile diskutiert und festgestellt, welchen öffentlich-rechtlichen Besonderheiten des Kommunal- und Haushaltsrechts die öffentliche Hand unterliegt.

Zudem bietet das Modul eine Einführung in die Steuerpflichten der öffentlichen Hand. Es werden einzelsteuerliche Rechtsgrundlagen des Körperschaft-, Gewerbe- und Kapitalertragsteuerrechts besprochen und damit steuerliche Auswirkungen der wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand sowie steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten behandelt. Die durch Art. 12 des Steueränderungsgesetzes von 2015 erfolgte Neuregelung der Unternehmereigenschaft von juristischen Personen des öffentlichen Rechts wird erläutert. Die hierdurch erfolgten Änderungen des Umsatzsteuergesetzes werden zunächst erarbeitet und anschließend für umsatzsteuerbare Leistungen angewendet.

Dieser Link führt Sie zu den Beschreibungen der Pflichtmodule im Basisbereich des berufsbegleitenden MBA-Fernstudienprogramms. Die Module gehören zur regulären Vorlesungsplanung des 1. und 2. Semesters und werden von allen Studierenden, unabhängig der Vertiefungsrichtung, belegt.

Dieser Link führt Sie zu den Beschreibungen der Wahlpflichtmodule des berufsbegleitenden MBA-Fernstudienprogramms. Die Module werden im 3. und 4. Semester angeboten.